Neben politischen Häftlingen waren in dem von 1942 bis Herbst 1944 existierenden Frauenstraflager Flußbach (bei Wittlich) auch zahlreiche Luxemburgerinnen aufgrund sogenannter Alltagsdelikte inhaftiert. So zum Beispiel Elise M., eine Mutter von drei Kindern, die am 28.10.1942 in Luxemburg wegen „Hehlerei an einem Kaninchen und an einem Huhn“ zu einer Gefängnisstrafe von einem Jahr verurteilt wurde.In dem Vortrag werden die Biographien von Luxemburger Frauen vorgestellt, die im Gefängnis Flußbach inhaftiert waren. Ihre Auswertung ist ein guter Indikator für die gesellschaftlichen Verhältnisse und sozialen Problemlagen im Luxemburg der ausgehenden 1930er und 40er Jahre. Vor allem Armut, beengte Wohnverhältnisse, Lebensmittelknappheit, fehlende Unterstützung bei der Erziehung und Betreuung von Kindern etc. können in den Akten, die größtenteils mit selbst verfassten Lebensläufen versehen sind, als Haftursachen identifiziert werden.
Dauer: ca. 2 Stunden
Kosten: je nach Aufwand und Teilnehmerzahl